BERLIN/WIEN. Auf Wachstumskurs ist das 2019 gegründete Bauunternehmen Gropyus. In einer neuen Finanzierungsgrunde sicherte sich das Start-up rund 100 Millionen Euro, wie am Montag bekannt wurde.

Bestehende und neue Investoren vertrauen auf das Geschäftsmodell von Gropyus mit Holz-Hybrid-Mehrfamilienhäusern, die das Start-up schlüsselfertig aus einer Hand liefert. Rund 100 Millionen Euro schießen bestehende Investoren sowie die portugiesische Investment-Holding Semapa und der US-Fonds Pracitical Venture Capital zu.

Hinzu kommt ein Kredit in Höhe von 40 Millionen Euro von der Europäischen Investitionsbank, die Zusage dafür hat Gropyus heuer im März erhalten.

“Die Klimakrise und der Mangel an bezahlbarem Wohnraum werden immer akuter. Wir wolen mit unserer Technologie einen wesentlichen Beitrag zur Lösung der Wohnraum- und Klimakrise leisten”, sagt Markus Fuhrmann, Mitgründer und Unternehmenschef. Um das zu schaffen, sei ein “hoher Kapitaleinsatz” nötig. Mit der jüngsten Finanzierungsgrunde belaufen sich die Eigenkapitalinvestitionen in Summe auf mehr als 300 Millionen Euro. 

Standort in Steinhaus

Fuhrmann, der auch den Essenslieferdienst Lieferheld/Delivery Hero groß machte, gründete Gropyus mit Mitstreitern 2019. Das Unternehmen hat Standorte in Wien, Berlin, Richen in Baden-Württemberg und in Steinhaus im Bezirk Wels-Land.

Das Geld verwendet Gropyus nun für weitere Expansion. Das digital gesteuerte Werke mit 50 Robotern in Richen wird ausgebaut, die Technologie weiterentwickelt, die nächsten Bauprojekte werden umgesetzt. Bis Jahresende soll der Ausbau des Werks in Richen abgeschlossen sein. Dann ist Gropyus laut eigenen Angaben in der Lage, ein Wand- und Deckenelement in je rund 16 Minuten zu fertigen. Die jährliche Produktionskapazität liege bei mehr als 3500 Wohnungen.  

Derzeit laufen mehrere Projekte in Deutschland, darunter eines in Berlin mit 27 Wohneinheiten und eines in Immendingen in Baden-Württemberg mit 99 Wohneinheiten.

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